Grotte im Marienwallfahrtsort Lourdes wieder geöffnet

Die Mariengrotte in Lourdes als Andachtsort mit brennenden Kerzen.

Die Mariengrotte in Lourdes ist wieder zugänglich. | Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben

Nach zweijähriger Schließung ist die Wallfahrtsgrotte in Lourdes wieder für Pilger geöffnet. Zum Gedenktag der Gottesmutter von Lourdes an diesem Freitag wies Papst Franziskus per Videobotschaft auf die Bedeutung von Begegnungen als "ein Ausbrechen aus Einsamkeit und Isolation" hin. "Das Gegenteil von Begegnung ist es, das Herz zu verschließen. Mögen wir kein verschlossenes Herz haben, denn der Egoismus ist eine Motte, die das Herz von innen zerfrisst", so der Papst.

Der Wallfahrtsrektor von Lourdes, Olivier Ribadeau Dumas, zeigte sich erfreut über die Wiedereröffnung der Erscheinungsgrotte, die seit Beginn der Corona-Pandemie aus Hygienegründen nicht zugänglich war. "Für die Pilger ist das Betreten der Grotte und das Berühren des Felsens ein besonderes und wichtiges Zeichen des Vertrauens in die Jungfrau Maria", sagte er.

Bedeutender Ort für Kranke

Lourdes sei untrennbar mit der Anwesenheit von Kranken verbunden, so Ribadeau Dumas. "Wir können uns Lourdes nicht ohne Kranke vorstellen, und das heißt, dass wir alle aufnehmen, vor allem die Schwächsten." Die Schließung sei schmerzlich gewesen, "auch wenn wir für das Gebet Katechesen am Eingang der Grotte organisiert haben".

In Lourdes soll 1858 dem Hirtenmädchen Bernadette Soubirous insgesamt 18-mal die Jungfrau Maria erschienen sein, am 11. Februar zum ersten Mal. 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. gesamtkirchlich anerkannt.

Zahlen der Pandemie-Jahre

Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter zehntausende Kranke und Menschen mit Behinderung, in den südfranzösischen Ort. Dem Lourdes-Wasser aus einer Quelle nahe der Mariengrotte von Massabielle schreiben Gläubige heilende Kräfte zu.

Die Pandemie hatte zu einem sehr starken Rückgang der Besucherzahlen geführt. 2019 gab es in Lourdes noch rund 3,5 Millionen Pilger. 2020 waren es 800.000, 2021 rund 1,6 Millionen. Die Grotte selbst als besonders sensibler Bereich blieb aber die gesamte Zeit über geschlossen. Mitarbeiter sollen künftig vor Ort die Einhaltung von Schutzmaßnahmen überwachen, hieß es.

 

Text: KNA
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